Sanierungskonzept der Bremer Bäder Gesellschaft nicht zielführend
Der Erhalt der Bremer Bäder wird auch in Zukunft wesentlich teurer, während gleichzeitig Wasserflächen weiter abgebaut werden sollen. Dies ist der Vorlage „Strategische Weiterentwicklung und Restrukturierung der Bremer Bäder GmbH (Bäderkonzept 2035)“ zur heutigen Sportdeputation zu entnehmen.
Cindi Tuncel, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft, zeigt sich enttäuscht: „Wir warten jetzt schon lange auf dieses Konzept. Und das Warten hat sich nicht gelohnt. Zum einen ist das Konzept überhaupt noch nicht spruchreif. Da muss noch richtig viel nachgeliefert werden. Zum anderen werden die vorhandenen Probleme nicht gelöst. Im Gegenteil: Wasserfläche soll abgebaut werden, während die Betriebskosten und die Investitionskosten stark steigen sollen. Statt zu sanieren, soll neugebaut werden. Auch in den Bauphasen werden Wasserflächen wegfallen.“
Ziel des Bäderkonzeptes 2035 soll ein übergreifender Sanierungsplan mit einer strategischen Weiterentwicklung der Bremer Bäder sein. Insbesondere die steigenden Zuschussbedarfe der Bremer Bäder, unter anderem der Betriebskostenzuschuss, sollen zumindest stabilisiert beziehungsweise reduziert werden. Wichtigstes Kriterium ist außerdem die Sicherstellung der Bedarfe für das Schulschwimmen, das Vereinsschwimmen und die Daseinsvorsorge der Öffentlichkeit.
Miriam Strunge, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, sieht besonders die Bedarfe des Schulschwimmens nicht ausreichend berücksichtigt. “Aktuell steigen die Schüler*innenzahlen in Bremen stark an. Um allen Kindern das Schwimmen beizubringen, brauchen wir mehr und nicht weniger Wasserfläche. Nur so können wir garantieren, dass alle Kinder im Grundschulalter im Rahmen des Sportunterrichts Schwimmen lernen. Es reicht dabei nicht, den Fokus nur auf das Schulschwimmen zu legen. Es braucht auch Wasserzeiten für Wassergewöhnung, frühkindliches Schwimmen, Eltern-Kind-Kurse und andere außerschulische Angebote zum Erlernen des Schwimmens. Hier sinkt die Zahl der Angebote seit Jahren, die Wartelisten sind viel zu lang. Das Konzept berücksichtigt diese Bedarfe nicht angemessen“.
Das Bäderkonzept soll nun weiter konkretisiert werden und es sollen insbesondere die Finanzierungsvorschläge bis zum Herbst 2025 belastbar dargestellt werden. Die Linksfraktion erwartet, dass sich bei steigendem Finanzbedarf gerade auch die Wasserflächen nicht reduzieren, sondern ausgeweitet werden müssen.